
Ist Kaffee ungesund? Koffein und seine Wirkung
Wie wirkt Koffein in Tee und Erfrischungsgetränken?
Enthält Kaffee Kalorien?
Darf ich in der Schwangerschaft Kaffee trinken?
Ist Kaffee ungesund? Koffein und seine Wirkung
Koffein wirkt zunächst im Hirn auf das ZNS. Abhängig von der aufgenommenen Dosis regt es das Herz über den Herzmuskel zu stärkerer Pumpleistung an, es beschleunigt die Atmung und den gesamten Stoffwechsel. Stimuliert wird auch die Funktion der Nieren, es kommt zu einer vermehrten Harnausscheidung. Die Blutgefäße werden erweitert, die Durchblutung aller Organe verbessert. Die Gefäße des Gehirns ziehen sich leicht zusammen und der Blutdruck wird vorübergehend leicht erhöht. Die Blutdrucksteigerung ist aber ein Gewöhnungseffekt.
In der üblichen Menge - nicht mehr als vier Tassen täglich - ist kein gesundheitliches Risiko verbunden. Die Koffeinmenge liegt damit bei 300 mg
Welche Kaffezubereitung ist am besten verträglich? Worin ist am meisten Koffein enthalten?
Ob
und wie Kaffee wirkt, ist individuell unterschiedlich, mal weniger,
mal mehr stark. Von den rund 2000 Inhaltsstoffen ist weniger als die
Hälfte bekannt oder erforscht. Koffein - lange als Hauptverdächtiger
für Krankheiten wie Herzinfarkt oder Bluthochdruck bekannt - ist
einer der am besten erforschten Lebensmittelinhaltstoffe.
Der
Koffeingehalt in zubereiteten Getränken:
Espresso
(50 ml): 50 mg
Filterkaffee(125 ml): 80-120 mg
Ungefilterter
Kaffee(125 ml): 130 mg
Cola (200ml): 20-50 mg
Tee (125 ml
):30-60 mg
Entkoffeinierter Kaffee ist nicht völlig koffeinfrei
(0,1% / 1-4mg)
Instantkaffee (125 ml):40 - 110 mg
Mokka (125
ml): 135 mg
Kakao (125 ml): 2-5 mg
Milchschokolade (100 g): 20
mg
Wie wirkt Koffein in Tee und Erfrischungsgetränken?
Das
Alkaloid Koffein ist nicht nur in Kaffee. Es steckt z.B. auch in der
Colanuss, in geringer Menge im Kakao, und in erheblicher Menge im
Tee. In einer Tasse Tee ist nur halb soviel Koffein wie in einer
Tasse Kaffee. Übrigens stimmt es nicht, dass eine längere Ziehzeit
eine beruhigende Wirkung zur Folge hat. Je länger der Tee zieht,
desto mehr Gerbstoffe und Koffein gehen ins Teewasser über. Die
Gerbstoffe werden aber nicht resorbiert, sondern wirken allenfalls
lokal auf den Magen-Darm-Trakt beruhigend (vielleicht nimmt man
deshalb Schwarztee bei Durchfall).
Zucker oder Milch bremst die
Aufnahme des Koffeins, z.B. in Schokolade, Kakao-Milch-Getränken,
Milchkaffee, Cappuccino etc.
Sehr hohe Koffeindosen können
gesundheitsschädlich oder auch tödlich sein (ca. 10 g), kommen aber
so konzentriert in Kaffee oder Tee nicht vor.
Enthält Kaffee Kalorien?
Kaffee
ist fast kalorienfrei (pro Tasse 4-8 kcal), solange er ohne Zucker,
Milch oder Kondensmilch/Sahne getrunken wird.
Er enthält Niacin
(B-Vitamin/Nicotinsäureamid/Nicotinsäure), das ist wichtig zum Auf-
und Abbau von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fett). 1 Tasse deckt etwa 10 %
des Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Zudem erhöht Kaffee den
Grundumsatz durch vermehrte Wärmeabgabe an die Umgebung
(Thermogenese).
Ist
Kaffee harntreibend?
Pro
Tasse Kaffee sollte man ein Glas Wasser trinken (bzw. Flüssigkeit
wie Säfte oder Früchtetee) trinken, da es dem Mineralstoffdefizit
und Flüssigkeitsverlust vorbeugt. Kaffee regt die Funktion der
Nieren über die stärkere Durchblutung an und bildet so mehr Harn.
Wasser und Mineralstoffe werden aus dem Körper ausgeschieden.
Dasselbe gilt für Colagetränke und Schwarztees - aber in geringerem
Maße. Fruchtsaftschorle, Kräuter- oder Früchtetees, Mineralwässer
oder auch Leitungswasser sind zur Kompensation des Wasserverlustes
sinnvoll.
Unter anderem deshalb wird eine Zufuhr von nicht mehr
als 4-6 Tassen Kaffee pro Tag - bei gesunden Menschen - empfohlen.
Darf ich in der Schwangerschaft Kaffee trinken?
Koffein
dringt durch die Placentaschranke und erreicht beim Fötus fast den
gleichen Spiegel wie bei der Mutter.
Der Grund: Föten fehlt ein
Enzym in der Leber, mit dem das Koffein abgebaut wird. Deshalb ist
die Wirkung auch stärker. Er braucht 20mal so lange wie ein
Erwachsener, um Koffein abzubauen. (Deshalb sollte auch die stillende
Mutter keinen Kaffee trinken, da das Koffein direkt auf das Baby
übergeht. Das hat neben der Schädigung auch zur Folge, dass das
Baby vom vielen Koffein nicht schlafen kann) In der
Spätschwangerschaft wird Koffein auch von der Mutter langsamer
abgebaut. Die Empfehlungen liegen bei max. 3 Tassen täglich (beim
Gesunden und nicht Schwangeren etwa 4 Tassen).
<b>Erhöht
Kaffee den Cholesterinspiegel?
Ungefilterter Kaffee führt zur
Erhöhung des Cholesterinspiegels bzw. des Blutfettspiegels. Diese
Reaktion des Körpers hält allerdings nur kurz an.
Verantwortlich
dafür sind Kaffeeöle und eine den Homocysteinspiegel (Aminosäure,
die wichtiger Faktor bei Entstehung von Arteriosklerose ist)
erhöhende Substanz, über die genaue Erkenntnisse fehlen. Durch
Filterung im Papierfilter wird über 80% davon im Satz
zurückgehalten. Bei türkischem Mokka oder Kaffee aus Drückkannen
ist dies nicht der Fall.
Instantkaffee steht im Verdacht, dass es
den LDL-Werte erhöht. Koffeinfreier Kaffee erhöhte die LDL Fraktion
stärker als "normaler" Kaffee Espresso erhöht die
LDL-Konzentration im Blut und senkt die "gute"
HDL-Fraktion. Abschließend: Tee hat keinen Einfluss auf den
Cholesterinspiegel - die wirksame Substanz kann also nicht Koffein
sein. Es handelt sich um die Diterpene Cafestol und Kahweol, die
Inhaltsstoffe des Kaffeeöls sind.
Reizt
Kaffee den Magen-Darm-Trakt?
Koffein
regt eigentlich die Darmtätigkeit an. Durch den Wasserverlust kann
sich das aber umkehren und Verstopfung ist die Folge. Reizstoffe, die
beim Rösten entstehen und verschiedene Säuren sind verantwortlich
für Durchfall, Sodbrennen, Magenkneifen und Gallenkoliken.
Schonkaffee hat eine spezielle technologische Behandlung durchlaufen,
die viele Magen-Reizstoffe entfernt. Beim Espresso oder Cappuccino
ist der Kontakt zwischen Wasser und Kaffeeextrakt so kurz, dass nur
wenig Säuren austreten.
Ulkuskranke sollen den Konsum von Kaffee
und Schwarztee auf zwei Tassen am Tag reduzieren. Kaffeeverzehr
verstärkt die Oberbauchbeschwerden, es ist aber nicht bekannt, ob es
die Abheilung beeinträchtigt.
Kaffee hat unabhängig vom
Koffeingehalt einen erheblichen die Säuresekretion stimulierenden
Effekt - im Gegensatz zu schwarzem Tee, was dessen bessere
Verträglichkeit erklärt.
Bluthochdruck/Herzinfarkt
Der
Zusammenhang von Bluthochdruck und intensivem Kaffeekonsum ist
wissenschaftlich nicht haltbar (Stand 1990). Laut dem Deutschen
Kaffee Verband besteht kein Zusammenhang zwischen Kaffee und
Herzinfarkt oder Schlaganfall (Stand 1991). Koffein ist also nicht
der Auslöser, sondern vermeidbarer Belastungsfaktor für Herzkranke.
Vereinfacht gesagt - gesunde Menschen müssen jetzt nicht
Bluthochdruck oder Herzinfarkten fürchten bei zu starkem
Kaffeekonsum. Kranke und Risikopatienten allerdings sollten sich eher
in acht nehmen.
Enthält
Kaffee Acrylamid?
Acrylamid
ist in Röststoffen enthalten, gelangt aber nur in sehr geringen
Dosen in das Endprodukt aufgebrühter Kaffee.
Verbessert
Koffein die Reaktionsfähigkeit?
Ja,
das Tempo der Informationsverarbeitung im Gehirn wird erhöht; ebenso
wird die Konzentrations- und Kombinationsfähigkeit, das assoziative
Denken, die Stimmungslage und die Ausdauer verbessert.
Die Schattenseiten: es besteht keine körperliche Gewöhnung an die Stimulation und sie ist auch nicht durch erhöhte Dosen steigerbar. Die Wirkung hält ca. eine Stunde an; eine zu hohe Zufuhr macht fahrig, bei krankhaft nervösen, unruhigen oder depressiven Menschen kann Koffein zu einer gegenteiliger Wirkung führen.
Macht
Koffein Migräne/Kopfschmerzen?
Koffein
kann durch seine gefäßerweiternde Wirkung Schmerzen lindern und ist
deshalb Bestandteil vieler Schmerzmittel. Es wird vor allem bei
Kopfschmerzen, Migräne und Heifieber eingesetzt.
Allerdings - wer
regelmäßig Kaffee trinkt, kann bei "Abstinenz" als
Entzugserscheinung Kopfschmerzen bekommen.
Fazit
Seit
Beginn des Kaffeekonsums in Europa gibt es die Frage bzw. der Streit
um die Gesundheitsschädlichkeit von Kaffee. Das hat dazu geführt,
dass das Koffein, dem hier die Rolle des Hauptverdächtigen zufiel,
einer der am besten untersuchten Lebensmittelinhaltsstoffe überhaupt
ist.
Das
Resümee aller vorliegenden Forschungen zu Kaffee und Koffein bis
heute ist eindeutig: Es gibt keine Hinweise darauf, dass Kaffeekonsum
in den üblichen, vom Menschen eingenommenen Mengen mit einem
gesundheitlichen Risiko verbunden ist. Das betrifft vor allem
Befürchtungen wie die, Kaffee oder Koffein könnte
Herz/Kreislauferkrankungen und Krebs auslösen. Nur bei vorhandener
Erkrankung kann Kaffee die Symptome verstärken.
Erwiesen ist der
durchblutungsfördernde, anregende, stimmungsaufhellende Effekt, den
gerade Morgenmuffel so sehr schätzen.

große Kaffeetasse, Bunzlauer Keramik Becher (Kaffeepot), Tasse h= 10 cm, Ø= 11,5 cm, 0,5l
auch als Suppentasse oder Müslitasse einsetzbar
Bunzlauer Keramik Kugelbecher groß, h= 9,2 cm, 0,35l,